"Ecco il duomo"

Shownotes

„Al duomo perfavore,“ mit diesen Worten und die noch in keinem guten Italienisch ausgesprochen, bestieg ich als Jugendlicher ein Taxi in Rom. Es war mein erster Aufenthalt in der Ewigen Stadt. Ich beabsichtigte nach St. Peter zu fahren, um mich dort mit den anderen Mitgliedern unserer Messdienergruppe am Obelisken auf dem Petersplatz zu treffen. Mir war nur geläufig, vom Petersdom zu sprechen. So wird er ja meistens genannt. Der Taxifahrer wiederholte, dass ich zum Dom wolle und fuhr los. Unterwegs versuchte er das Gespräch aufzunehmen, was schwierig war, weil ich außer ein paar italienischen Worten wie „Buon giorno“ oder „Pizza“ seine Sprache nicht beherrschte. Es wurde aber sehr bald klar, dass er eine Klärung mit mir versuchte. Ich hörte nur „San Pietro“ und „San Giovanni“, „Laterano“ und „Vaticano“, „Duomo und „Basilika“ und dabei redete er in einer Geschwindigkeit und vor allem ohne Atempause, so dass ich selbst wenn ich italienisch gesprochen hätte, keine Chance gehabt hätte, selbst etwas zu sagen. Klar wurde jedenfalls, dass irgendetwas unklar war. Also wiederholte ich noch einmal mit scheinbar sicherer Stimme „Duomo“. Die Unterhaltung verstummte. Es dauerte nicht lange, wir waren in der Nähe der „Stazione Termini“, also dem zentralen Bahnhof eingestiegen, als wir das Ziel erreichten. „Ecco il duomo“. Aber der Blick aus dem Fenster verriet, dass ich falsch war. Wir standen an der Seite einer freistehenden Kirche ohne Turm, die weitgehend von einem großen Palast verdeckt wurde und deshalb in ihren Ausmaßen eher bescheiden und schmucklos wirkte. Den Platz vor dem uns zugewandten Eingang schmückte ein aufragender Obelisk. „Il Duomo“ bedeutete der Fahrer und weiter sagte er „San Giovanni in Laterano“. Mir entglitt nur „No.no, Signore. Al Duomo,“ Jetzt begann der Fahrer mit Händen und Füßen zu reden. Es war ein Mischung von Amüsement und Aufregung. Ich hörte wieder etwas von Basilika und San Pietro und sagte „sie san pietro, no basilika. Duomo.“ Er reagierte zusammenfassend und sagte „Basilika San Pietro in Vaticano“ als das Wort Vaticano fiel, war mir klar, dass das richtig sein musste und ich stimmte zu. Zehn Minuten später waren wir am Ziel.

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