Missbrauch in der Kirche
Shownotes
Vieles scheint in der Kirche gegenwärtig im Argen zu liegen. Die Gesamtsituation muss man als kritisch bewerten. Die Aufklärung des Missbrauchsskandals in Deutschland zeigt deutliche Spuren. Die in einigen Diözesen zum Abschluss kommenden, unabhängigen Untersuchungen über die Verantwortung der Verantwortlichen fördern unangenehme Wahrheiten zu Tage. Es ist eine Aneinanderreihung von Fehleinschätzungen und Fehlentscheidungen. Auch muss der Eindruck entstehen, manche Bischöfe und ihre Personalverantwortlichen hätten sexuelle Übergriffe bewusst verschleiert und vertuscht, statt den Tätern aus den Reihen des Klerus konsequent zu begegnen und sie aus dem Dienst zu nehmen. Fast überall wurde es offenbar versäumt, den Opfern mit Verständnis und Mitempfinden zu begegnen und sie bei der Bewältigung der Missbrauchserfahrungen zu unterstützen. Stattdessen schildern Betroffene, sie seien Einschüchterungsversuchen und Bagatellisierungen ausgesetzt gewesen. Nicht wenige Opfer wurden so ein zweites Mal zum Opfer, nämlich eines Systems, das die Täter schützt und die Opfer stigmatisiert und isoliert. Viele Details machen fassungslos. Manche Fallschilderungen kann man kaum lesen, ohne Entsetzen und tiefen Ekel über das zu empfinden, was ganz offensichtlich geschehen ist. Was haben Kinder und Jugendliche aushalten und ertragen müssen? Worte und Bekundungen können das nicht heilen. Man mag kaum glauben, dass Verantwortliche weggesehen haben und dem nicht mit Entschiedenheit begegnet sind. So konnten sich Straftäter etablieren und immer wieder neu an Minderjährigen und Schutzbefohlenen vergreifen.
Neuer Kommentar