Ein wenig Mut und Anstand

Shownotes

75 Jahre ist es auf den Tag her, dass in einem Krankenhaus in Münster der damalige Münsteraner Bischof, Clemens-August Kardinal von Galen verstarb. Wenige Tage zuvor war er aus Rom zurückgekommen, wo er vom Papst zusammen mit dem Kölner Erzbischof, Josef Frings, in das Kollegium der Kardinäle aufgenommen worden war. Die Bürger der Stadt empfingen ihren, so geehrten Bischof mit großem Jubel und Stolz. Historische Fotografien zeigen Kardinal von Galen bei diesem Empfang in seiner Stadt mitten in den Trümmern der vom 2. Weltkrieg zerbombten Stadt. Für das Nachkriegsdeutschland war es ein besonderes Zeichen der Anerkennung und Ermutigung, dass zwei Deutsche Bischöfe zu Kardinälen erhoben worden waren. Nach der von Deutschen verursachten Katastrophe des Weltkrieges und der Shoa, die vielen Millionen Menschen das Leben gekostet hatten, wären internationale Ächtung und Isolation zu erwarten gewesen. Die Entscheidung von Papst Pius XII. wies in eine andere Richtung. Sie unterstrich, dass das Volk der Deutschen nicht nur aus Verbrechern bestand. Es gab in ihm auch Persönlichkeiten, die in den Jahren der Nationalsozialistischen Diktatur Haltung und Charakter bewiesen hatten. Für viele Bürger in Münster zählte ihr Bischof zu diesen mutigen Zeugen, nicht umsonst trug er den Beinamen „Der Löwe von Münster“.

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