Verrat von Freunden

Shownotes

Von der Intrige war bereits die Rede. Sie ist ein Schlüsselwort, wenn man die Vorgänge auf dem Leidensweg Jesu betrachtet. Seine Verurteilung und sein Tod wären nicht denkbar gewesen, ohne die darauf zielgerichteten Planungen und Strategien einzelner und die Beteiligung so vieler an der Vernichtung bringenden Absicht. Immer mehr baut sich die Stimmung gegen Jesus auf, immer wieder auch ist davon die Rede, wie Schriftgelehrte und Pharisäer gezielt daran arbeiten, die Menschen zu beeinflussen und in Position zu bringen. Offensichtlich scheint ihnen dabei jedes Mittel recht. Sie greifen zu Drohung und Bestechung und drängen Einzelne zu Falschaussagen, damit sich das Urteil verfestigt und am Ende die Forderung nach Jesu Tod begründbar erscheint. Auch hören wir, wie sie im Hintergrund die Menge aufwiegeln, damit sie in ihrem Sinne die Stimme erhebt. So tobt das Volk und ruft nach dem Kreuzestod des Nazaräers. Die Inszenierung ist perfekt und schließlich gehen die Berechnungen derer, die sich gegen ihn verschworen haben, auf. Über weite Strecken liest sich der Bericht so, als ob es von Anfang an kein Entrinnen gegeben habe. Mit dem Betreten der Stadt Jerusalem hatte Jesus sein Schicksal besiegelt und mit der Reinigung des Tempels durch die Vertreibung von Händlern und Kaufleuten den Prozess zusätzlich beschleunigt. Es gibt Momente im Leben, da nimmt alles unaufhaltsam seinen Lauf. Da erscheint es, als gebe es einen Regieplan, der bis in das Detail durchdacht ist und nachdem Stunden und Tage verlaufen, ohne dass man dem Einhalt gebieten könnte. Man wünschte sich den Prozess anhalten zu können und würde hoffen, einen Ausweg zu entdecken. Aber es ist zu spät dafür. Man kann es nur noch in Würde und mit Haltung zu Ende bringen. Jeden mühsamen Schritt, ohne dass einem auch nur etwas erspart bliebe.

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