Pflegenotstand

Shownotes

Immer wieder in den vergangenen Wochen war von der schwierigen Lage in Kranken und Pflegeeinrichtungen die Rede. Die Pandemie hat die Ärzte, Kranken- und Altenpfleger und viele, die in diesem Berufsfeld tätig sind, unter zusätzlichen Druck gebracht. Die Hygieneauflagen erschwerten die Pflegeabläufe massiv. Vielerorts mussten die Pflegekräfte die Zuwendung von Angehörigen kompensieren, weil es Besuchsverbote gab und in vielen Krankenhäusern noch gibt. Auf den Intensivstationen kam es zu einer erhöhten Zahl von Beatmungspatienten und einer durchgehenden Vollbelegung der Intensivbetten. Schließlich musste der Ausfall vieler Mitarbeitenden, die entweder selbst an Corona erkrankt waren oder aber in Quarantäne geschickt wurden, durch zusätzliche Schichten ausgeglichen werden. Auch die ambulante Pflege, die einen ausgesprochen wichtigen Beitrag im Gesundheits- und Pflegesystem des Landes leistet, war erweiterten Belastungen ausgesetzt. Auch hier forderten die Coronaregeln und die Isolation vieler gerade alter oder multimorbider Patienten einen nennenswerten Mehraufwand. Auch wenn sich die Lage in den letzten Wochen deutlich entspannt, so bleibt festzustellen, dass viele in der Medizin und Pflege Tätigen vollkommen erschöpft sind, ohne dass dafür jetzt ein Freizeitausgleich oder aber eine Erholungsphase folgen würden. Stattdessen heißt es, in den normalen Arbeitsalltag zurückzukehren. Was nach Entastung und Gewohnheit klingt, bedeutet vielerorts die Rückkehr in eine Katastrophe, die vorher bereits bestand. Der Pflegenotstand prägt seit Jahren die Situation und bringt Ärzte und Pflegende unter oft kaum erträglichen Druck. Lange ist öffentlich bekannt, dass das Gesundheitssystem vor dem Kollaps steht. Es fehlt überall an Fachpersonal. Damit wächst die Belastung der verbleibenden Mitarbeiter und steigt die Zahl der Ausfälle durch Krankheit. Nicht wenige zeigen deutliche Spuren der Erschöpfung und können nicht mehr arbeiten. Immer mehr erkranken dauerhaft. Gerade diese Zahlen dürften jetzt weiter ansteigen. Einige kehren nicht an den Arbeitsplatz zurück, weil sie in Pandemiezeiten zu den Risikogruppen zählen, andere werden in Folge des Dauerstresses der letzten Monate und erheblicher Erschöpfungszustände zusätzlich ausfallen.

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