Was ist das Kapital der Kirche

Shownotes

Dieser Mann wird auf ein Rost gebunden und solange über das Feuer und glühende Kohlen gelegt, bis er stirbt. Es geschieht am 10. August 258 in der Christenverfolgung des Kaisers Valerian. Es handelt sich um einen der ersten Diakone der Stadt Rom, den Heiligen Laurentius. Er verwaltet das kirchliche Vermögen der Gemeinde und versorgt die Armen und Bedürftigen. Der Legende nach wird er unmittelbar nach der Enthauptung von Papst Sixtus II. von den kaiserlichen Behörden aufgefordert, den Kirchenschatz auszuhändigen. Er nutzt die gesetzte Frist, das Geld unter den Armen zu verteilen und wagt es, mit den vielen Bedürftigen, die er versorgt, vor den kaiserlichen Behörden zu erscheinen, um sie als den Reichtum der Kirche zu präsentieren. Eine Geste von tiefer Bedeutung. In den Bedürftigen begegnen wir Christus. Was ihr einem meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan, sagt Jesus. Die Notleienden bieten uns Gelegenheit, das Gebot der Nächstenliebe zu erfüllen. Sie entsprechend als den Schatz der Kirche anzusehen, dürfte dennoch nicht vielen einfallen. Vermutlich würden wir mehr an Kontenstände, Vermögensanlagen und Immobilien denken. Umso sympathischer und richtungsweisender ist diese Geste vielleicht und gerade mit Blick auf das, worauf es in der Kirche der Zukunft ankommt. Das Kapital der Kirche ist der Mensch und im speziellen diejenigen, die der Liebe und Zuwendung bedürfen. Das ist ein Gedanke, der bei den gegenwärtigen Überlegungen von Priorisierungen von Pastoral und kirchlichem Wirken besonders bedeutsam sein dürfte. Nicht unwahrscheinlich, dass die Frage der Glaubwürdigkeit sehr unmittelbar damit verknüpft ist. Wie sorgt sich die Kirche um diejenigen, die Hilfe und Zuwendung benötigen. Hat sie sie bei allen Überlegungen um Zukunftssicherung noch im Blick, was ihr primärer Auftrag ist. Das betrifft nicht nur die Frage nach den Folgen von Kirchenaustritten und rückläufigen Kirchensteuereinnahmen und ihrer Verwendung. Das ist auch eine Anfrage an das ganze kirchliche Reden und Handeln, weil es an die primären Ziele kirchlichen Handelns erinnert. Hat die Kirche die Bedürftigen im Blick und wüsste sie zu sagen, wen sie heute damit meint. Wer sind die Armen und Notleidender? Diese Frage macht deutlich, dass es nicht nur um materielle Sorgen geht, sondern auch um die Armut der Seele. Möglich, dass die in unserer Wohlstandsgesellschaft weit größer sind. Also wüssten wir, wie der Heilige Laurentius nach dem Kapital der Kirche gefragt, zu antworten, was unser Kapital ist?

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