Afghanistan

Shownotes

„Mir verschlägt es die Sprache,“ mit diesen Worten kommentierte ein Afghanistan-Veteran der Deutsche Bundeswehr gestern im Fernsehen die Bilder aus Kabul von in Panik geratenen und flüchtenden Menschenmengen auf den Rollfeldern des dortigen Flughafens und von der Machtübernahme im Präsidentenpalast durch die Taliban. Er sagte es und es dauerte nicht lange und dem jungen Mann verschlug es wirklich die Sprache. Der Schweiß stand ihm dabei über den Lippen und auf der Stirn. Er war sichtlich schockiert und fast möchte man sagen retraumatisiert. Seine Worte und der Ausdruck der Fassungslosigkeit sprechen vielen überall in der westlichen Welt und besonders in den an der Nato-Mission beteiligten Ländern aus der Seele. 20 Jahre, seit dem Winter 2001 gab es im Afghanistan den wohl größten Militäreinsatz des Verteidigungsbündnisses. Die Aufklärungsbemühungen der Terroranschläge vom 11. September nahmen eine Spur auf, die in das Talibansystem nach Afghanistan führte. Von dort aus sollte der Angriff auf die Werte und die Freiheit des Westens initiiert und durchgeführt worden sein. Ein steinzeitlich anmutendes Terrorregiem islamistischer Extremisten schien vom Rand der Welt aus zur ernsthaften Bedrohung der westlichen Welt geworden zu sein. Man erinnert sich an Bilder weggesperrter Frauen und an öffentliche Hinrichtungen, mit denen in Afghanistan scheinbar ohne jedes Zögern jeder Widerstand im Keim erstickt wurde. Die Machthaber ignorierten die Menschenrechte und regierten mit Terror und Gewalt. Also sah man sich zweifach legitimiert, militärisch einzuschreiten. Zum Schutz vor weiteren Terroranschlägen und um eine Bevölkerung von Unterdrückung und unsäglicher Armut zu befreien.

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