Glaube als Akt der Vernunft

Shownotes

Heute fiel mir ein Wort des großen Theologen und Kirchenlehrers, Anselm von Canterbury, in die Hand, der im 12. Jahrhundert gelebt hat und weitläufig als Begründer der Scholastik bezeichnet wird. Der englische Benediktinermönch und Erzbischof schreibt: Ich glaube, um zu begreifen. Das ist eine einfache, aber wie ich finde, sehr einleuchtende Begründung dafür, als gläubiger Christ zu leben. Viele konstruieren heute einen Widerspruch zwischen Vernunft und Glauben. Dabei wird auf manche Aussagen in der kirchlichen Lehre verwiesen, die heute schwer nachvollziehbar und mit dem modernen Lebensverständnis und unserem Intellekt wenig vereinbar erscheinen. Zunehmend entwickelt sich das Gefühl der Überlegenheit der modernen Vernunft und eines säkularen Wissenschaftsverständnisses gegenüber einer vermeintlich rückständigen Betrachtungsweise, die sich immer noch darum bemüht, Welt und Menschsein im Licht der christlichen Tradition zu deuten. Immer mehr Wissenschaftsbereiche scheinen ohne den Dialog mit der Religion auszukommen oder sie negieren bewusst die Existenz Gottes und die Bedeutung der christlichen Botschaft. Manchmal muss man sich als Relikt aus der Frühzeit vorkommen, wenn man sich zum Glauben bekennt.

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