Schweigen können

Shownotes

Gestern war davon die Rede, dass es gerade für die Elterngeneration nicht einfach sei, Kritik an den Jüngeren, wohlmöglich noch an den eigenen Kindern zu formulieren. Die Konsequenz ist vielfach Runterschlucken und Schweigen. Meine Großmutter sprach von den drei S, die man als Mutter und Großmutter beachten sollte, Stillhalten, Schweigen und Schenken. Damit kommt zum Ausdruck, dass es nicht immer einfach ist, die gute Balance zwischen den Generationen zu wahren. Dass das bedeutet, dass Fehler gemacht und Irrwege eingeschlagen werden, weil man die Erfahrung der Älteren und Erfahreneren nicht wertschätz und abruft, ist oft tragisch. Es führt dazu, dass sich viele unter Eltern und Großeltern nicht hinreichend ernstgenommen fühlen. Auch legen sich viele Zurückhaltung auf, weil man heute nicht mehr sicher sein kann, dass ein offen gesprochenes Wort nicht zu einer bleibenden Verstimmung oder sogar zum Abbruch eines Kontaktes führen könnte. Als Seelsorger erlebt man es häufig, man meint sogar deutlich mehr als zu vorherigen Zeiten, dass es in Familien zu letzten Worten und nachhaltigen Zerwürfnissen kommt. Nicht selten muss man dann als Außenstehender feststellen, dass die Gründe für eine Trennung von den Betroffenen oft kaum wirklich benannt werden können oder eben Reaktionen auf kritische Anmerkungen sind, die damit objektiv gesehen vollkommen überbewertet sind. Es ist traurig zu welchen Verhältnissen das in Familien führen kann.

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